Hungarian Baja 2023 - Danner Racing Team

DannerRacing Hungaria Baja

Ein Bericht von Christof Danner


Die Hungarian Baja - mit einem tollen Mix aus schnellen Schotterstraßen, Feldwegen, Waldpassagen und Sprüngen ist seit Jahren fixer Bestandteil der Cross Country Szene! 
Auch heuer ist das Starterfeld wieder hochkarätig – angefangen von den schnellen Overdrive Toyotas – sowohl in der „alten“ T1 Klasse als auch die neuen T1+ mit größeren Rädern und mehr Federweg, X-Raid Minis sowie ein „alter“ BMW X3 CC, die scharfen V8 Ford von Zapletal und 2 Tschechen – und natürlich das einzige in Österreich homologierte Fahrzeug in der T1 (Dakar) Klasse!
 
Unsere Vorbereitung für diese doppelte Jubiläumsveranstaltung begann bereits zu Weihnachten – mit der fast kompletten Zerlegung des Autos, um allen Eventualitäten zuvorzukommen – so der Plan!
Weiters hatte die FIA mit neuen Reglements weiter dafür gesorgt, dass es nicht langweilig – und schon gar nicht billiger - wird:
- Alle Anzüge sind abgelaufen --> 2x neu
- Lenkrad muß abnehmbar sein --> neue Snap-Off Nabe & Anbauteile
- Sitze sind abgelaufen --> 2x neu
Heuer ist die Veranstaltung straffer angelegt – die Abnahmen starten Donnerstag früh, der Showstart ist Donnerstag abend. Freitag früh geht es mit dem Prolog los, auf Basis dessen Ergebnissen die Startnummern unter den ersten 10 verlost werden …
Die administrative und technische Abnahme gehen glatt über die Bühne – speziell bei zweiterer hatten wie mit ein paar genaueren Blicken und Fragen gerechnet – immerhin ist die Basis unseres Autos doch schon etwas älter ist und die FIA offensichtlich Privatiers „nicht gerade bevorzugt“ ….

      

Als besonderes Goodie zum 20 jährigen Jubiläum der Hungarian Baja gibt es für jeden Teilnehmer ein T-Shirt mit ALLEN jemals gestarteten Fahrern und Co-Piloten – also auch mit Niko Huber und Wick Zach sowie unserem Servicetechniker Pal, der früher mal als Co dabei war – echt stark! 

 
Nach dem Briefing im Schloß gibt es am Hauptplatz von Varpalota noch ein tollen Spektakel für die zahlreichen Zuschauer – unter anderem zeigt der ungarische Stunt Weltmeister seine Künste – wirklich spektakulär!
Freitag startet mit dem Prolog, der über die Startreihenfolge entscheidet. Die 10 bestplazierten losen die Plätze untereinander aus … - wir sind elfte :) 

 
Anschließend sind 2 lange Etappen geplant, die allerdings mit den Verspätungen aus den bisherigen Programmpunkten bis in die Nacht gehen werden – was eher unüblich, da gefährlich ist …
Dafür soll die Rallye dieses Jahr nur bis Samstag abend dauern, Podiumüberfahrt und Siegerehrung sind unmittelbar danach geplant … Ende etwa um 20:00! Für das ganze Wochenende ist kein Regen angekündigt – es wird also bis auf die Wasserlöcher der vergangenen Wochen trocken und staubig werden; die Temperaturen sind humaner als in den vergangenen Jahren.
Wir starten um ca. 15:00 in die erste Etappe, das Fahrwerk, das ich nach dem Shakedown in der Druckstufe um 2 Klicks weicher gemacht habe, fühlt sich gut an (immerhin stecken fast €2500.- in der Revision der Öhlins Dämpfer …), Reifendruck paßt auch. 
Der Organisator hat die Streckenführung wieder mal adaptiert – auch wenn die Gegend grundsätzlich die gleiche ist – zu großen Teilen in militärischen Übungsgebieten, was die Genehmigungen sicher erleichtert! Die Strecken sind auf jeden Fall etwa im Vergleich zur Baja Italia deutlich abwechslungsreicher! 
Motor und Getriebe funktionieren auch heuer wieder perfekt – das macht richtig Spaß – trotz der limitierenden Starrachsen und des hohen Schwerpunkts …
 Danner Racing  

 

Danner Racing

Leider ereilt uns dann mitten in der Etappe auf einer kurzen Doppelwelle das Schicksal – nach heftigem Abheben / Landung gibt die Vorderachse häßliche Geräusche von sich – rasch ist klar, daß sie aus dem Differential kommen – am ehesten „Zahnausfall“ am Tellerrad .
 
Minuten später sind Leute von der Orga mit 2 Autos da – die allerdings nur Ungarisch sprechen .. – sie zeigen uns den kürzesten Weg zur nächsten Asphaltstraße, wo uns unser „Service“ Pal auflegen kann.

 
Während wir warten, überlegen wir, ob es Alternativen zum Abbruch gibt … 
Vor Jahren hatten wir bereits einmal Probleme mit dem vorderen Differential / Radsatz, damals noch mit dem V6 – und hatten damals den Vorderradantrieb deaktiviert – und damit die Hinterachse überhitzt --> also KEINE Alternative…
Wir packen also alles zusammen, gehen Abendessen und planen für Samstag ein paar „Hotspots“ der Rallye anzufahren, um wenigstens noch passiv dabei zu sein …
Am frühen Nachmittag fahren wir dann endgültig nach Hause …. nächstes Mal wird`s wohl klappen… 
 
Mit sportlichen Grüßen
Christof
Fotos: Danner Racing, motorsand4x4, Norbert Csatlos, Peter Pataky